Sozialstation Großsanktnikolaus wagt Neuanfang

Es gibt wohl kaum einen Bereich, welcher in der nun schon seit mehr als einem Jahr wütenden Corona-Pandemie nicht von deren Auswirkungen betroffen ist oder war.

 

Die Sozialstation Großsanktnikolaus funktioniert seit November 1994. Sie gehört zur Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung (Direktor Helmut Weinschrott) und wird aus Geldern der Deutschen Bundesregierung finanziert mit Zuschüssen der Rumänischen Regierung, des Hilfswerks der Banater Schwaben und durch Eigenbeiträge der Senioren. Die Hauptleistung besteht in der Lieferung einer warmen Mahlzeit pro Tag. Über eine Altenpflegerin wird anfallende Hilfe  gewährt. Nutznießer sind Senioren der deutschen Gemeinschaft aus Großsanktnikolaus und ihres Umfeldes. 

 

Wenn das Alter schon mal so wie so neben den altersbedingten Gebrechen  meist auch Vereinsamung und Isolation mit sich bringt, so wurden diese  Gefühle durch die langanhaltende Pandemie beginnend mit dem letzten Jahr nur noch mehr verstärkt. Dazu gesellte sich auch eine ständige Verunsicherung. Umso wichtiger war es, das gute Funktionieren der Sozialstation zu sichern, obwohl dies nicht leicht war.

 

2019 und 2020 wurden einige Neuerungen und Veränderungen in der Sozialstation vorgenommen. Mit finanzieller Hilfe des Vereins ,, Altenhilfe Großsanktnikolaus e.V.,, aus Burgkirchen a.d. Alz (Vorsitzender Hans Schüssler) wurde neue Küchenmöbel angeschafft, aus eigenen Mitteln wurde Küchenzubehör erneuert.

Doch wiederholte häusliche Isolation und schließlich Infektion der Angestellten führten dazu, dass die Sozialstation für einige Zeit ihre Tätigkeit einstellen musste. Das Ehepaar Madar, seit 1994 bzw.1995 in der Sozialstation tätig, entschied sich, in Rente zu gehen. Neues Personal musste gefunden, eingelernt und eingewöhnt werden. So wagte man einen Neubeginn der Tätigkeit, größtenteils in Fortsetzung der vormaligen, doch auch angepasst an die neuen Gegebenheiten. Oft auch über Improvisationen wird versucht, dem Alltag der Senioren  zumindest eine gewisse Portion an Stabilität zu gewähren.

 

So wurden zum Beispiel alle Senioren mit persönlichen Geschenken anlässlich der Weihnachtsbesuche bedacht. Zu den in Rumänien nach wie vor gefeierten Märztagen (1. März und 8.März) wurden die Frauen mit für diese Anlässe typischen Geschenken und Blumen überrascht. Zu Ostern wurden alle Senioren mit einem Osternest bedacht.

 

Da die Sozialstation und das Demokratische Forum der Deutschen aus Großsanktnikolaus ihren Sitz im selben Gebäude haben, werden bei manchen Aktionen, wie zum Beispiel auch bei den letztgenannten, diese gemeinsam mit Forumsmitgliedern gestaltet und durchgeführt.  

 

Für das gesamte Jahr 2021 ist es vorgesehen, dass alle Geburtstagskinder mit Geschenken überrascht werden. Auch dies wird finanziell durch Spenden aus Burgkirchen ermöglicht.

 

Auf diese Art und Weise, gekoppelt mit den alltäglichen Dienstleistungen der Sozialstation, wird versucht, die Monotonie des Alltags der Senioren zu durchbrechen.

 

Auch ist es der Versuch, dazu beizutragen, das Alter in Würde in vertrauter Umgebung zu verbringen.

 

Dietlinde Huhn

 

 

Bild: alte und neue Mannschaft

Oder: 1.R von li. nach re.: Altenpflegerin Maria Vidican, Stationsleiterin Dietlinde Huhn, ehemalige Köchin Hanelore Madar,

 

2.R., von li. nach re. : gegenwärtige Köchin, Marinela Lemisovschi, gegenwärtige und ehemaliger Zuständige/r für Einkauf und Essensvertrieb, Mihaela Sarafolean bzw. Iosif Madar 

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Letztes Update

22.03.2024